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Sind klassische ECM Systeme noch zeitgemäß?

Einleitung

Die Digitalisierung hat viele Unternehmen dazu bewegt, ihre Informationsverwaltung zu modernisieren. Enterprise Content Management (ECM) galt lange als die zentrale Lösung für die Organisation von Dokumenten und Prozessen. Doch in einer datenfokussierten und AI-getriebenen Welt stellt sich die Frage, ob ECM-Systeme noch die beste Wahl sind.


Die historische Entwicklung von ECM-Systemen

ECM-Systeme entwickelten sich aus traditionellen papierbasierten Ablagen und späteren Dokumentenmanagementsystemen. Sie boten Unternehmen erstmals die Möglichkeit, Dokumente zentral, digital und revisionssicher zu verwalten.

Heute nutzen 79 % der Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitenden in Deutschland ECM-Systeme, laut dem *Bitkom Digital Office Index 2024*. Diese Systeme haben sich vor allem in Bereichen bewährt, in denen Compliance, Langzeitarchivierung und Zugriffskontrolle von entscheidender Bedeutung sind. Dennoch gibt es Kritik: ECM wird oft als isolierte Lösung wahrgenommen, die Daten- und Prozessflüsse nicht ausreichend integriert.

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ECM Systeme in Unternehmen

Stärken und Schwächen von ECM

Pro ECM:

Compliance-Sicherheit: ECM-Systeme erfüllen regulatorische Anforderungen und bieten revisionssichere Archivierung.
Zentralisierung: Sie ermöglichen eine klare Struktur und einen zentralen Zugriff auf Dokumente.
Langzeitarchivierung: Für Unternehmen, die auf Nachvollziehbarkeit und Datenintegrität angewiesen sind, bleibt ECM unverzichtbar.

Contra ECM

Silo-Denken: ECM-Systeme agieren oft als Insellösungen neben ERP, CRM oder anderen Tools, was zu redundanten Datenflüssen und Komplexität führt.
Kosten und Komplexität: Die Implementierung ist teuer und erfordert spezialisierte Ressourcen.
Dokumentenzentrierung: Der Fokus auf Dokumente limitiert die Flexibilität und vernachlässigt datenfokussierte Ansätze.

Der Aufstieg datenfokussierter Architekturen

Parallel zum ECM-Boom haben datenfokussierte Architekturen an Bedeutung gewonnen. Ansätze wie zentrale Data Warehouses oder AI-gestützte Systeme stellen Prozesse in den Mittelpunkt und nutzen Daten aktiv, um Entscheidungen zu unterstützen.
Ein zentraler Unterschied: Während ECM den Dokumentenzugriff priorisiert, ermöglicht eine datengetriebene Architektur die Integration und Analyse von Informationen aus verschiedenen Quellen wie ERP, CRM oder IoT. Diese Flexibilität könnte langfristig den Weg für neue Geschäftsmodelle und datengetriebene Prozesse ebnen.

Statistische Trends und Marktchancen

– Laut *Statista* planen viele Unternehmen weiterhin Investitionen in ECM-Lösungen, was auf ihre Relevanz hinweist. Dennoch zeigen Prognosen, dass der globale ECM-Markt bis 2029 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 14,18 % weiter wachsen wird – oft durch die Integration moderner Technologien wie AI.
– Gleichzeitig berichten Unternehmen, die datenfokussierte Ansätze testen, von Effizienzgewinnen und höherer Flexibilität, was den Bedarf an hybriden Lösungen verdeutlicht.

Dabei können die Aufgaben die ein ECM erfüllt durchaus mit modernen Cloudservices abgebildet werden. Somit ergeben sich auf dem Weg zum Datawarehouse Einsparpotentiale, welche die Barrieren sich auf den Weg zu begeben senken können.

Fazit: ECM – eine Insel mit Zukunft oder Vergangenheit?

ECM bleibt ein bewährtes Werkzeug für Compliance und zentrale Datenhaltung. Doch es steht zunehmend im Wettbewerb mit datenfokussierten Ansätzen, die Prozesse optimieren und AI nutzen. Unternehmen müssen entscheiden, ob sie weiterhin auf klassische ECM-Systeme setzen oder eine Transformation zu datengetriebenen Architekturen wagen.
In jedem Fall wird klar: Die Zukunft gehört denen, die ihre Prozesse agil und datenbasiert gestalten – ob mit oder ohne ECM.

Gregor Anthes

Gregor Anthes

Founder

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