Warum Digitalisierung trotz jahrzehntelangem Fortschritt selten den erwarteten strukturellen Effekt entfaltet, liegt nicht primär an Technologie. Entscheidend ist die fehlende Fähigkeit vieler Organisationen, technologische Möglichkeiten mit ihren eigenen Prozessen, Daten und Entscheidungsstrukturen zu übersetzen. KI verschärft dieses Ungleichgewicht – und macht sichtbar, wo Wissen, Planung und interne Entscheidungsfähigkeit fehlen.
Mit dem wachsenden Einsatz von KI verlagert sich wirtschaftliches Handeln von der Reaktion auf eingetretene Ereignisse hin zur antizipativen Steuerung zukünftiger Zustände. Prognosen werden günstiger, schneller und strukturprägend – und verändern damit Prozesse, Produkte und Organisationen.
Im Mittelpunkt steht der Übergang von feedback-basierten zu prognose-basierten Systemen sowie die Frage, unter welchen Voraussetzungen dieser Wandel tatsächlich tragfähig ist. Denn Prognose setzt nicht nur Modelle voraus, sondern vor allem breiten, kontextuellen Datenzugang – und genau hier liegt eine zentrale Grenze dieses Ansatzes.
Alles klar. Dann machen wir es glasklar, nicht kryptisch, nicht philosophisch, sondern so, dass auch jemand außerhalb der KI-Bubble sofort versteht, was gemeint ist.
Systemische Innovationen entstehen selten dort, wo der Hype ist.
Das Schienennetz, die Elektrifizierung, das Internet – all diese Umbrüche waren keine Produkte, sondern langfristige Strukturentwicklungen die auf Einzelinnovationen basierten.
Heute ist die nächste Entwicklungsstufe bereits sichtbar und benannt: AGI.
Doch obwohl der Begriff allgegenwärtig ist, fehlt ein gemeinsames Verständnis dafür, was hier eigentlich gebaut werden müsste – und warum Marktlogiken allein dafür nicht ausreichen.
Sichtbarkeit ist nicht gleich Erkennen. Und genau darin liegt Europas zentrale Herausforderung.